Codex Series. 2020
Die unter dem Namen «Codex Series» zusammengefasste Arbeit zeigt eine Reihe von organisch- und kristallin-anmutenden Strukturen. Die wiederholende Ansichtsweise der abgebildeten Körper bedient sich der klassischen, objektbezogenen typologischen Fotografie und spielt bewusst mit der dokumentarischen Erfassung der Wirklichkeit. Die abgebildeten Objekte haben jedoch gar nichts mit der Realität zu tun. Sie sind von Grund auf am Computer konstruiert und erzeugt worden. Basierend auf einer organischen Elementarform, die entlang von festgelegten Pfaden multipliziert und deformiert wurde, weisen die so erzeugten Strukturen zwar eine naturalistische Qualität und Greifbarkeit auf, werden aber gleichzeitig durch die streng geometrische und grafische Oberflächenbeschaffenheit in ihrem Realitätsanspruch gebrochen und unterwandert. Die Objekte scheinen nicht wirklich verankert zu sein, stammen nicht aus «dieser» Welt, sondern operieren als Artefakte an der Schnittstelle zwischen Realität und Fiktion.
Sämtliche Bildkomponenten wurden mittels Computer in einer 3D-Szene räumlich arrangiert und mittels Rendering ins Bild übertragen. Die Arbeit – bestehend aus einer monochromen (Codex N) und einer polychromen Bilderreihe (Codex P) - wurde anlässlich der Ausstellung «Üna Stà cun» in der Stalla Madulain im Sommer 2020 in Graubünden ausgestellt.