Eglistrasse. 2015
Computer- und Informationstechnologien prägen mehr und mehr unser Umfeld. Die Grenze zwischen virtuell und real wird zunehmend schwieriger zu ziehen sein. Digitale Informations- und Verarbeitungstechniken konditionieren uns fortlaufend, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, verstehen, strukturieren, transformieren und wie wir uns in dieser ausdrücken. Auch die aus dem Digitalen entsprungenen Ästhetiken und Ausdrucksformen durchdringen unentwegt unsere visuelle Umwelt – nicht nur virtuell, sondern auch mit klarem Abdruck auf unsere physische und analoge Umwelt.
Die vorliegende Arbeit macht sich dies zum Thema. Sie bedient sich des Textur-Mappings - eine aus dem Digitalen entnommene 3D-Rendering Bildprojektionstechnik - und versucht dieses Konzept mit Hilfe eines Bildprojektors und der Fotografie in den physischen Raum zu übersetzen. Für die Herstellung der Bilder sind keinerlei nachträgliche Bildbearbeitungswerkzeuge zum Einsatz gekommen, sondern basieren rein auf Fotoabzügen. Als Fallbeispiel dient eine Serie von Raumfragmenten eines Wohn- und Arbeitsraums an der Eglistrasse in Zürich, die jeweils in der Nacht mit flächigen Bildtexturen ausgeleuchtet und schliesslich abfotografiert wurden. Es ist eine Auseinandersetzung mit Raum und Fläche, der Aufhebung fluchtender Raumlinien und das Schaffen eines „entkräftenden Raumes“, dessen Abbild und Wirkung weder dem Realen noch dem Virtuellen eindeutig zuzuordnen ist.
[Texture Mapping:
Mit dieser Technik aus dem Bereich des 3D-Renderings werden Bildtexturen auf virtuelle 3D-Körper gelegt (gemappt), um so deren Oberflächenbeschaffenheit wie auch deren räumliche Tiefenwirkung zu simulieren.]